NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald · 28. März 2014
Gärtnern ohne Torf - aktiver Natur- und Klimaschutz für Jedermann
Viele Hobbygärtner und Naturfreunde haben bereits mit den Vorbereitungen für die neue Gartensaison begonnen. Was viele nicht wissen: in Blumenerden finden sich oftmals große Mengen an Torf. Dieser entwickelt sich im Moor nur sehr, sehr langsam - für die Entstehung von einem Meter Torf vergehen bis zu 1.000 Jahre. Torfabbau ist einer der Gründe dafür, dass in Deutschland mittlerweile 95 % aller Moore zerstört sind, nur die letzten 5 % sind geschützt. Doch der Torfabbau geht weiter: Große Mengen an Torf werden aus anderen Ländern importiert, z. B. aus dem Baltikum. Hier schreitet der Verlust unersetzlicher Lebensräume vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten rasant voran.
„Durch die Verwendung torffreier Blumenerde kann jeder helfen, das Überleben von typischen Arten, wie Bekassine, Goldregenpfeifer und Sonnentau, zu sichern und zudem einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Jonas Krause-Heiber, Leiter der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald. „Moore speichern riesige Mengen Kohlendioxid, das beim Torfabbau freigesetzt wird und den Klimawandel beschleunigt.“
Torffreie Blumenerde besteht aus einer Mischung von hochwertigem Kompost, Rindenhumus, Holzfasern und gelegentlich Kokosfasern. Sie ist eine gute Alternative zu torfhaltiger Erde. Aufpassen sollten Verbraucher bei der Aufschrift „Bioerde“, auch hier kann noch ein sehr großer Anteil Torf enthalten sein. Deutlich mehr Nährstoffe als Torf enthalten übrigens eigener Gartenkompost und Grüngut- und Bioabfallkomposte aus regionalen Kompostierungsanlagen. Dies macht den Zusatz von Düngemitteln also überflüssig.
Weitere Informationen gibt es unter www.nabu.de/themen/moorschutz und bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald unter 02602/970133.