NABU Rengsdorf macht sich ein Bild über Ausmaß der Verschmutzung des Burbachs
Anhausen, 28.11.2012; Die Vorstandsmitglieder des NABU Rengsdorf informierten sich am 28.11. an der Quelle des Burbachs über die behördlichen Zuständigkeiten, die Fortschritte bei der
Ursachenfindung, die Umweltschäden und die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Abwendung weiterer Schäden.
Auf Grund von Anfragen vieler besorgter Bürger, möchte der NABU Rengsdorf auch öffentlich Stellung beziehen.
Obschon der NABU Rengsdorf seit Bekanntwerden des Fischsterbens in Thalhausen bei den Behörden und den örtlichen Mitgliedern mit Nachdruck bemüht war, aktuelle Informationen einzuholen, war man,
wie auch die örtlich Betroffenen, Opfer der bisher zögerlichen Informationspolitik. Deshalb wenden sich zunehmend verunsicherte Bürger mangels zuständiger behördlicher Ansprechpartner an den NABU
Rengsdorf und den NABU Landesverband, die Naturfreude Thalhausen, den Verein zur Förderung erneuerbarer Energien (VFE) Anhausen-Meinborn und die Ortsgemeinden.
Auf unsere Anfrage an die VG Rengsdorf erhielten wir eine Mail, nicht zuständig zu sein und wurden an die SGD-Nord verwiesen. Es stellte sich heraus, dass die SGD nur für die Fläche der Anlage
zuständig ist. Außerhalb der Anlage liegt die Zuständigkeit für die Verunreinigungen bei der Kreisverwaltung Neuwied. Bei der Unterhaltungspflicht der Gewässer dritter Ordnung liegt wiederum die
Zuständigkeit bei der Verbandsgemeinde.
Nach dem heutigen Ortstermin stellt der NABU Rengsdorf den folgenden Sachstand fest:
Die genaue Ursache für die Überdüngung im Burbach ist noch immer nicht gefunden. Anfängliche Vermutungen erwiesen sich als falsch. Aktuellen Annahmen zielen auf einen möglichen Baumangel an den
Fahrsilos hin. Die Suche nach den Ursachequellen am Bau leitet die für Genehmigungen zuständige Behörde SGD Nord in Koblenz. Es bleibt sehr zu hoffen, dass die Ursache bald gefunden und beseitigt
wird.
In einer ersten Maßnahme wurde zusammen mit den Wasserwerken der VG Rengsdorf und der Regionalstelle Montabaur die Teichanlage in Thalhausen belüftet. Der Belüfter ist am 23.11.2012 entfernt
worden angesichts eines stabilen Sauerstoffgehaltes.
Parallel zur Ursachenanalyse wurden Maßnahmen angeordnet und umgesetzt, um das verunreinigte Wasser vom Burbach und den anliegenden Teichanlagen fernzuhalten.
Dafür werden täglich ca. 100 Kubikmeter verunreinigtes Wasser bis zur Anlieferung der bereits bestellten mobilen Kläranlage als Dünger auf den Feldern ausgebracht.
An der Überwachung der Folgenbeseitigung sind nun die untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Neuwied und die Obere Wasserbehörde (SGD) maßgeblich beteiligt.
Erstere kündigte beim Ortstermin eine neue Bürgerinformationsplattform auf der Homepage der Kreisverwaltung an, deren Freischaltung in Kürze erfolgen soll.
Dies wäre ein guter Schritt – denn in Folge der bisherigen Unklarheiten über die Zuständigkeiten und fehlende Transparenz waren schon Zweifel an der Schlagfertigkeit der öffentlichen Hand bei
solchen Störfällen angebracht worden.
Wie Frau Heidelbach, Kreisverwaltung Neuwied weiterhin mitteilte, laufen zurzeit Gefahrenforschungsmaßnahmen durch einen vom Landkreis Neuwied beauftragten Gutachter.
Die Maßnahmen und Erkenntnisse werden mit der für die Genehmigung der Biogasanlage zuständigen SGD Nord abgestimmt, die ebenfalls Maßnahmen nach Immissionsschutzrecht ergreifen wird, um eine
weitere Gewässerverunreinigung zu unterbinden.
Peter Preilowski, Vorsitzender des NABU Rengsdorf stellt fest: „Nach dem jetzigen aktuellen Stand, wird davon ausgegangen, dass erste Ergebnisse zur Ursache bald gefunden werden. Der NABU
Rengsdorf wird über den aktuellen Stand der Maßnahmen weiterhin von der Kreisverwaltung informiert werden.“
Aktuelle Hinweise der Kreisverwaltung Neuwied:
http://www.kreis-neuwied.de/aktuelles
Ein Hinweis in eigener Sache:
Leider wurde diese Pressemitteilung im Heimatkurier nicht abgedruckt.
Uns wurde von Büroleiter der VG Rengsdorf, Horst Hachenberg mitgeteilt, dass ein Teil unserer Pressemitteilung nicht veröffentlicht wird, nur in einer von ihnen verkürzter Form abgedruckt
würde, da "die VG sich zur Sache Biogasanlage nicht äußern will und das auch in Zukunft nicht vor hat..."
Wir wollten das nicht so hinnehmen, da in einem gekürzten Bericht der Sinn verloren geht.
Herrn Verbandsbürgermeister Dillenberger teilten wir in einer E-Mail mit, dass die angekündigte Kürzung beim Vorstand es NABU Rengsdorf und den Mitgliedern, äußerste Befremden und
Unverständnis ausgelöst hat und baten ihn die Entscheidung noch zu revidieren.
Leider ohne Erfolg! Die Pressemitteilung wurde komplett nicht veröffentlicht.
In einem Land mit Pressefreiheit, sollten keine Zensuren durchgeführt werden!
NABU Rengsdorf stellt Anfrage zum Störfall der Biogasanlage Anhausen an den Präsidenten der SGD Nord, Dr. Ulrich Kleemann.
Bei unseren monatlichen NABU Treffen am 18.02.13 in Anhausen, brachte ein Bürger eine Wasserprobe von unterhalb der mobilen Kläranlage mit. Die Anwesenden waren entsetzt über Trübung und Geruch
des Wassers.
Alle Anwesenden waren der Meinung, dass wir eine Anfrage an die SGD Nord stellen, da sie die genehmigunsführende Behörde ist.
Inzwischen wurden an den Fahrsilos der Biogasanlage Schäden festgestellt.
Es ist festzustellen, dass auch weiterhin Silagesäfte den Bach verunreinigen. Unsere Besorgnis und der Ärger der Bürger vor Ort ist sehr groß.
Weiter zur Homepage:
bi-nothilfe-burbach.de
http://www.bioenergie-anhausen.de
www.nr-kurier.de/artikel/22770-internetseite-der-biogasanlage-anhausen-informiert-ueber-sanierung