NABU-Heidschnucken zu Gast auf der Hitschwiese
Die Hitschwiese im Iserbachtal in der Gemarkung Meinborn ist ein Biotop, welches heute nicht mehr allzu oft zu finden ist. Auf der artenreichen Wiese gedeihen sowohl feuchtigkeitsliebende
Pflanzen wie Mädesüß, Herbstzeitlose, Teufelsabbiss und Schlüsselblume als auch Pflanzen, die es trockener mögen wie Origanum, großer Wiesenknopf, Flockenblume und viele andere. Deshalb ist es
nicht verwunderlich, dass man im Sommer eine Vielzahl von unterschiedlichen Schmetterlingen und Heuschrecken auf dieser kleinen Oase bewundern kann.
In diesem Jahr ließ die Gemeinde Meinborn die Wiese, die die lange Zeit nicht mehr gepflegt worden war, vom Forst entbuschen, um einen Ausgleich zum Bimsabbau zu schaffen. Weitere Maßnahmen
müssen durchgeführt werden. Und in diesem Zusammenhang kam die Schafherde des NABU Rengsdorf ins Spiel.
Kreis-Biotopbetreuer Günter Hahn, Bürgermeister Gerhard Lindner und Förster Frank Krause sowie Mitglieder des NABU Rengsdorf besprachen, wie die Pflege und die Beweidung der Hitschwiese
durchgeführt werden müssen, um die Artenvielfalt zu steigern. Hierbei ist es wichtig, dass die Beweidung extensiv ist – also eine gute Einsatzmöglichkeit für die kleine Heidschnuckenherde des
NABU Rengsdorf.
Im Oktober bauten Forst-Mitarbeiter einen Zaun, und unsere Schafe konnten die Fläche in Besitz nehmen. Anfang Dezember war die meiste Arbeit für die Tiere getan, sodass sie wieder zurück zur
Bonefelder Heide ziehen konnten.
NABU-Vorsitzende Lucia Preilowski: „Besonders freut uns, dass sich eine tolle Gemeinschafts-Betreuung der Schafe entwickelt hat: Förster Krause, Wilfried Hofmann von den Naturfreunden Thalhausen
und Horst Spies vom NABU Rengsdorf schauten abwechselnd nach den Tieren. Noch einmal ganz herzlichen Dank dafür.“
Text: Silvia Puderbach, Anhausen
Am 18. November 2013 fand im Dorfgemeinschaftshaus in Anhausen die Veranstaltung „Deutschlands Wölfe - zurück, um zu bleiben“ statt.
Annähernd 100 interessierte Personen waren der Einladung der NABU Gruppen im Kreis Neuwied gefolgt, um vom NABU Wolfsexperten Markus Bathen Näheres über die Lebensweise der Wolfsrudel in
Deutschland und das durchaus mögliche konfliktarme Nebeneinander von Mensch und Wolf zu erfahren.
Die Präsenz von Wölfen in unserer Kulturlandschaft stellt die Menschen in Deutschland vor neue Herausforderungen: Seit über 150 Jahren haben wir keine Erfahrung mit frei lebenden Wölfen mehr. Ein
Großteil der Bevölkerung begrüßt die Rückkehr des Wolfes. Allerdings gibt es auch viele Fragen, die die Menschen bewegen und nach ehrlichen Antworten verlangen. Die NABU Gruppen im Kreis Neuwied
luden deshalb den NABU Wolfsexperten Markus Bathen zu einem Vortrag ein.
Der Hauptwirkungskreis von Markus Bathen liegt in der sächsischen Lausitz. Dort haben sich in den letzten Jahren13 Wolfsrudel angesiedelt und man konnte hier bereits einige Erfahrungen zum Leben
des Wolfes in unserer Kultur- und Industrielandschaft gewinnen.
In seinem Vortrag informierte Markus Bathen unter anderem über die Lebensweise des Wolfes, sein Jagdverhalten, sein soziales Verhalten und die Möglichkeiten der Landwirte, ihre Nutztierherden
wirksam zu schützen. Mit einer Prise Humor und frei nach dem Motto „Rotkäppchen lügt“ räumte Markus Bathen auch so manches Vorurteil über den bösen Wolf in den Köpfen der Zuhörer aus.
Zu einer kritischen Frage aus dem Publikum erläuterte Markus Bathen: „Übergriffe auf Menschen finden quasi nicht statt – weltweit ist nur ein einziger Fall bekannt -, da der Mensch außerhalb des
Beutespektrums des Wolfes liegt. Nur als Vergleich: Durch Wespen sterben zum Beispiel mehr Menschen“.
Der Wolf ist ein Kulturfolger, der ohne weiteres in unserer industriell und landwirtschaftlich geprägten Landschaft einen Lebensraum findet. Er wird sowohl international als auch in Europa und
Deutschland durch mehrere Naturschutzabkommen, Richtlinien und Gesetze streng geschützt. Eine Hauptgefahr für den Wolf stellt der heutige Straßenverkehr dar, der, so Markus Bathen, die
Haupttodesursache für Wölfe in Deutschland darstellt.
Mit von der Partie waren auch die Wolfsbotschafter des NABU, Manuela Wellnitz aus Rengsdorf und Heiko Jüngerich aus Altenkirchen, die die Besucher mit Informationsmaterial versorgten.
NABU-Wolfsbotschafter informieren über die Lebensweise der Wölfe und sind Ansprechpartner für die Bevölkerung vor Ort.
Die Zuhörer wie auch die Organisatoren freuten sich über eine sehr informative und gelungene Veranstaltung.
In der Jahreshauptversammlung des NABU Rengsdorf am 18. März 2013 im Café Sonnenau, Hardert, wählten die anwesenden Vereinsmitglieder einen neuen Vorstand.
Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Peter Preilowski informierte die 2. Vorsitzende und Geschäftsführerin Lucia Preilowski über den Jahresbericht, der wegen des großen Umfangs ausgedruckt an die Anwesenden verteilt wurde. Sie dankte allen Aktiven für die geleistete Arbeit.
Danach berichtete Kassiererin Silvia Puderbach über Einnahmen, Ausgaben und Kassenstand. Kassenprüfer Theo Florian und Jürgen Flohr bestätigten der Versammlung die einwandfreie Kassenführung. Auf Antrag durch Theo Florian wurde dem Vereinsvorstand Entlastung erteilt.
Die anschließende Neuwahl des Vorstands wurde durch die Leiterin der Regionalstelle Westerwald, Sybille Hennemann, geleitet. Nach 8 Jahren an der Spitze des Vereins trat Peter Preilowski vom Amt des 1. Vorsitzenden zurück. An seine Stelle tritt Lucia Preilowski, die einstimmig mit einer Enthaltung gewählt wurde. Als 2. Vorsitzende wurde Silvia Puderbach vorgeschlagen, die ebenfalls mit einer Stimmenthaltung gewählt wurde. Neue Kassierer wurden Theo Florian und Horst Spies. Schriftführerin Isabelle Thomé, Beisitzer Armin Brietzke, Dr. Ulrich Rehberg und Jochen Schäfer wurden in ihren Ämtern bestätigt. Peter Preilowski bleibt als Beisitzer ebenfalls im Vorstand. Als Kassenprüfer wurden Delia Buchstäber und Jürgen Flohr gewählt.
Jochen Schäfer dankte Peter Preilowski für die 8 Jahre, die er mit großem Engagement für die Gruppe gearbeitet hat, die 2005 von ihm und Lucia Preilowski gegründet wurde. Dank seiner guten Vorstandsarbeit ist die Zahl der Mitglieder auf mittlerweile 280 gestiegen.
Dazu Peter Preilowski: „Es ist Zeit, Platz für Jüngere zu machen. Der Vorstand sollte aus erfahrenen Älteren und aus jungen Leuten bestehen. Dies sollte früh genug geschehen, damit der Fortbestand des Vereins gesichert werden kann. Es war eine schöne Zeit, denn die Gruppe war immer im Hintergrund, und es gab immer jemanden, mit dem man sich besprechen konnte. Es war und ist eine tolle Gemeinschaft und so macht es immer noch Spaß, für die Natur zu kämpfen!“
Peter Preilowski hat mit dazu beigetragen, dass die NABU Gruppen im Kreis Neuwied enger zusammenarbeiten und in wichtigen Naturschutz-Angelegenheiten gemeinsam auftreten. Er hat sich nie davor gescheut, offen Kritik zu äußern und gegen alle Widerstände für die Natur und deren Erhaltung einzutreten. So reichen die Themenfelder des NABU Rengsdorf heute vom Erhalt wertvoller Biotope bis hin zu der momentan kritischen Begleitung bei der Planung von Windparks in Schutzgebieten.
Auch der neue Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, diese Themen weiter zu verfolgen und auch vor kritischen Angelegenheiten nicht haltzumachen. Lucia Preilowski: „Wir werden auch in Zukunft den Finger in die Wunde legen, wenn der Schutz der Natur missachtet wird.“
Nach den Formalitäten der Jahreshauptversammlung hielt Sybille Hennemann einen interessanten Vortrag über das Gelbbauchunkenprojekt, das jetzt im Kreis Neuwied angelaufen ist. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geleitet und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.
NABU Rengsdorf will Bonefelder Heide erhalten |
In Bonefeld gibt es am „Beuelsberg“ eine Heidelandschaft, die für unsere Region recht ungewöhnlich ist. Sie droht nun der Verbuschung zum Opfer zu fallen. Die unterschiedlichsten Maßnahmen wurden in den letzten 30 Jahren getroffen, um dies zu verhindern. |
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Bonefeld. Viel wurde in Bonefeld schon unternommen, um die Verbuschung der Heidefläche zu verhindern. Dabei waren mulchen und beweiden oder auch das
Abbrennen der Fläche, um den störenden Bewuchs zu vernichten. Dabei vielen aber auch Heidepflanzen mit zum Opfer. |